Spuzziness. Der Sportbusiness Podcast mit Kim Scholze

Spuzziness. Der Sportbusiness Podcast mit Kim Scholze

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# Swell AI Transcript: NIKIN Video

Kim Scholze:

Hallo und herzlich willkommen zu Spuzziness Business Podcast by Outtra, dem Sport-Spuzziness Business Podcast-Podcast. Mein Name ist Kim Scholze und ich habe regelmäßig die Ehre, mit besonderen Persönlichkeiten aus der Sport- und Outdoorbranche zu sprechen. Gemeinsam betrachten wir relevante Inhalte aus den Augen von Branche-Experten. Heute, am 9.8.20 freue ich mich sehr auf Robin Gnehm, Co-Founder von Nikin. Hallo lieber Robin, wie schön, dass du da bist. Hallo. Hallo. Gemeinsam mit unserem Partner Outtra, dem digitalen Ökosystem für die Outdoor-, Bike- und Sportbranche, treffen wir hier in unserem Podcast Menschen, die eine sehr besondere Strahlkraft für die Branche haben. Du und auch die anderen Gäste, Robin, sind entweder sehr innovativ, andersdenkend oder besonders motivierend und beeindruckend durch ihre Sicht der Dinge. Damit wir das alles gut einordnen können, was wir jetzt besprechen in den nächsten 45 Minuten, kannst du dich uns kurz vorstellen, Robin, was machst du in deinem privaten Leben und was macht dich aus?

Robin Gnehm:

Ja genau, mein Name ist Robin. Ich bin einer der Co-Founders, ein Mitgründer von Nikin. Und ich als Persönlichkeit würde mich als eigentlich mega Durchschnittstypen bezeichnen. Ich fühle mich nicht irgendwie Nur weil wir Spuzziness Business Podcast machen und mit Nikin viel erreicht haben, anders als die anderen. Ich glaube oder ich hoffe, so nehme ich mein Umfeld wahr, dass ich immer noch derselbe bin wie zuvor. Ich bin ein Natur-Outdoor-Enthusiast. Ich privat selber. Ich liebe die Natur über alles. In der Natur kann ich mich verlieren. Ich bin gerne draussen, am liebsten draussen. liegt mir eigentlich besser als im Büro, viel besser. Meine vorherigen Jobs waren eigentlich auch draussen, war mal Landschaftsgärtner für eine Weile lang und hat das echt mega genossen, da auch ganztags draussen zu arbeiten. Meine Leidenschaften sind auch Sport. Ich bewege mich gerne draussen, auch Autosportarten wie Snowboarding oder Skateboarding. Heute leider nicht mehr so oft, aber früher noch eher. Die Winter durch bin ich viel in den Bergen und Snowboarden. Im Sommer auch in den Bergen, am Biken, was ich liebe. Und generell, eigentlich alles, was mit draussen zu tun hat, macht mich aus. Da fühle ich mich echt megawohl. Ich bin aufgewachsen in der Schweiz, geboren in der Schweiz, im Kanton Aargau. Eher ein unauffälliger Kanton in der Schweiz. Mit zwei Brüdern, die heute fast meine besten Freunde sind. Ich bin seit zwei Jahren verheiratet. Nein, seit einem Jahr. mit einer wundervollen Frau, die ich übrigens auch über Nikin kennenlernen durfte. Vielleicht später noch zu dieser Story.

Kim Scholze:

Gerne. Dankeschön dafür. Das heisst, du lebst in der Schweiz, Nikin ist eine schwarze Brand. Für das, was dich auszeichnet und auch den Partner, mit dem du zusammen Nikin gegründet hast, den Nicolas Henni, ihr seid beregende Geister, sagen wir mal so, der Bekleidungsbranche für all das. Vielleicht fangen wir damit an, dass du uns einmal Nikin vorstellst und dann gehen wir in die einzelnen Schritte, was das eigentlich ausgemacht hat, dass ihr da jetzt seid. Und da wir ein Sport-Spuzziness Business Podcast-Podcast sind, vielleicht so ein bisschen B2B-Fact-driven, was ist Nikin?

Robin Gnehm:

Nikin ist eine Kleidermarke, eine Purpose-Brand, gegründet in der Schweiz 2016, mit einem relativ simplen Konzept. Und zwar pflanzen wir für jedes verkaufte Produkt einen Baum. Das war die Grundidee von Nikin, mit der haben wir gestartet und das ist bis heute in der DNA. Es ist aber nicht nur der Baum, sondern es ist eigentlich alles, was wir machen. Die ganzen Geschäftsfelder versuchen wir so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dies ist eigentlich der grösste Teil unserer DNA. Wir sind ein nachhaltiger Kleiderbrand, eher ein Basic-Brand. Wir haben in den letzten sieben Jahren stark wachsen können. Wir sind selbstfinanziert gestartet, hatten ein Budget von 5'000 Schweizer Franken. vor allem in den Anfangszeiten jeden Rappen, der zurückkam, wieder in Wachstum investiert und konnte so vor allem über Social Media und E-Commerce extrem schnell wachsen, weil natürlich auch die Idee in der richtigen Zeit kam. Vor sieben Jahren, da war das Thema Bäume pflanzen noch nicht Wir waren da Pioniere in diesem Bereich. Das hat uns natürlich extrem gepusht zu dieser Zeit, aber wir haben viele Sachen auch anders gemacht, weil wir beide nicht von der Branche gekommen sind. Wir haben voll auf E-Commerce, auf D2C gesetzt, hatten somit auch keine Marscheneinbüsungen und konnten uns auch tiefe Preise leisten. Gerade anfangs war es so, Die Idee, dass wir nachhaltige Mode möglichst für alle zugänglich machen wollten, sprich auch die Preise nicht zu verdoppeln, nur weil jetzt Bio-Baumwolle im T-Shirt drin ist. Genau, das hat zu sehr grossem Wachstum geführt. Heute sind wir um die 30 Mitarbeitenden bei uns, die eingestellt sind. Wir machen im Jahr rund 10 Mio. Umsatz. Hauptfokus ist immer noch D2C, unseren eigenen Shop. Rund 80-90% des Umsatzes kommt daher. Wir bauen aber auch B2B auf, Retail. Da haben wir grössere Partner, wollen auch jetzt den nächsten Schritt machen und Marketplaces für uns testen und uns da onboarden. Aber momentan ist der Hauptfokus auf jeden Fall der Schweizer Markt, auf D2C. Auch in Deutschland und Österreich, also in der Dachregion, haben wir vor ein paar Jahren viel investiert in den Aufbau. Jetzt aber momentan in der wirtschaftlichen Situation, Lage, war es für uns leider nicht möglich, da weiter fortzusetzen und haben da eher pausiert. Darum aktuell Fokus Schweiz mit dann aber Zukunftsplänen auch wieder Fokus Dachregion. Vor allem Alpenregionen, die auch vom Brandbild her gut passen.

Kim Scholze:

Dankeschön. Und du hast gesagt, kleine Preise und all dem. Vielleicht erläuterst du noch mal ganz kurz ein bisschen dazu, damit das nicht im falschen Hals bei unseren Zuhörern kommt. Denn erzähl ein bisschen von der Architektur. Was bietet die an und wo stehen die einzelnen Lagen?

Robin Gnehm:

Genau, wir sind ein Basic Brand, so würden wir uns bezeichnen. Heute steuern wir Richtung auch Outdoor-Basic-Brand. Outdoor war ein Gebiet, wo wir nicht die Spezialisten waren, die Skills hatten, um uns da einen grossen Namen zu machen. Haben daher auf Basic gesetzt, aber auch jetzt mit dem Ziel, in Outdoor stärker zu werden. Daher haben wir auch jetzt das erste richtige Outdoor-Produkt, das auf den Markt kommt. Unsere Basic-Produkte sind alle in Europa produziert. Alle Kleidung ist in Europa produziert. Unter guten Bedingungen, mit nachhaltigem Material. Das haben wir uns von Preis her so positioniert, dass wir teurer sind als ein H&M, C&A T-Shirt. Das auf jeden Fall. Aber trotzdem nicht so teuer wie Luxus-T-Shirts. Nachhaltigkeit, die sich die Leute nicht mehr leisten können, die grosse Masse nicht mehr leisten kann. Da haben wir uns positioniert. Ein T-Shirt bei uns kostet 39 Schweizer Franken, ist in Europa produziert, ist gottzertifiziert, ein Baum wird dafür gepflanzt. Das ist ein sehr faires Angebot. Ein Angebot, das jeder, der ein bisschen nachhaltig einkaufen möchte, sich auch leistet. Da haben wir uns positioniert.

Kim Scholze:

Danke dir und ich habe nicht nach den Preisen gefragt, damit sich das für unsere ZuhörerInnen so anfühlt, als würden wir eine Werbesammlung tun, so gar nicht, sondern weil es ja immer davon abhängt, das ist dann auch zum Ende unseres Podcasts nochmal das Thema, was ist eigentlich gerade im Markt los, sind Endverbraucher bereit für Nachhaltigkeit zu zahlen und wie ist das Ganze überhaupt stemmbar, wenn wir sagen, wir haben auch eine Menge Verantwortung als Branche sowohl aufzuklären, als auch die Supply Chain im Griff zu behalten, alles das, was du jetzt angesprochen hast. Bevor wir da landen, haben wir, glaube ich, sehr, sehr viele interessante Milestones in dem, was ihr zwei angestellt habt. Und du hast gesagt, 2016 habt ihr euch gegründet. Vielleicht kannst du einmal ganz kurz die verschiedenen Bestandteile der Reise inklusive dem großen Crowdfunding in 2022, dass du uns einmal kurz abholst über die Geschichte, was ihr gemacht habt. Denn, das so für dich zum Antworten, alles das, was wir teilen können und wo uns Kollegen der Branche, Bekleidungsbranche, Outdoorbranche, Sportartikelbranche zuhören, ist etwas zum gegenseitig Austauschen, Lernen und Erfahrung teilen. Und deswegen finde ich eure Geschichte sehr spannend.

Robin Gnehm:

Ja, sehr gerne. Genau 2016 gegründet von zwei Typen, die eigentlich keine Ahnung von Fashion, keine Ahnung von Mode hatten. Ich bin ursprünglich Automechaniker. Das war meine ursprüngliche Lehre hier in der Schweiz. Auch komplett etwas anderes als Gartenbau. Zwischenzeitlich Gartenbau, dann Weiterbildungsstudium in Industrial Design. Also auch da nicht wirklich Fashion Mode. Mein Mitgründer Nikolas, eigentlich selbst studierend, hat ein Doppelmaster abgeschlossen. eher schon mit Spuzziness Business Podcast verwandt. Wenn wir uns vorstellen, er ist der Kopf der Firma, ich bin das Herz der Firma. Er ist der Denker, er ist auch CEO von der Firma, er ist der treibende Motor für für wirtschaftliche Aspekte und ich bin der Treiber von Purpose selber, unserer Brand. Und das hat schon von Anfang an sehr gut funktioniert zusammen. Auch vielleicht, weil wir eigentlich älteste Freunde sind. Wir sind zusammen aufgewachsen. Wir sind nicht verwandt, obwohl wir Manchmal einfachheitshalber sagen wir, wir seien Cousins. Das stimmt gar nicht. Unsere Väter sind beste Freunde und daher sind wir zusammen aufgewachsen wie Cousins. Wir haben ein sehr starkes Vertrauen in einander. schon in jungen Jahren immer wieder davon erzählt oder geträumt, hey, machen wir irgendwann mal etwas zusammen, weil da ist sehr viel Potenzial. Er ist der Denker, ich der Kreative. Das würde gut passen. Und 2016 ist dann der Moment gewesen, wo er mir geschrieben hat, hey, lass uns treffen auf ein Bier. Ich bin von Kanada zurückgekommen, habe da Englisch gelernt und gereist und war da extrem inspiriert von der Natur, von den weiten Wäldern, von diesen schlanken Tannen. Da habe ich das Logo, unser heutiges Logo, diese Tanne, im Kopf gezeichnet und mit nach Hause genommen. Diesmal auf den Tisch gelegt. Lass uns irgendetwas mit Bäumen machen. Wir sind beide Scouts, also Pfadfinder, seit Kindern schon. Also beide sehr starken Bezug zur Natur. So aufgewachsen. Wir wollten etwas zurückgeben. Für uns war immer klar, wenn wir etwas machen, dann etwas mit Purpose, etwas mit einem Sinn dahinter. Als wir beim Bier oder zwei Dritten Bier über diesen Baum gesprochen haben, kam die Idee, dass wir für jedes Produkt einen Baum pflanzen. Was für ein Produkt war eigentlich egal in dieser Zeit. Das war der Start. Wir hatten überlegt, welches Produkt wir nehmen. Das Einfachste, ohne Erfahrung, wo man starten kann, waren die Beanies. Wir haben 60 Wintermützen eingekauft, Labels von Freunden, die eine Nähmaschine hatten, aufnähen lassen. und eigentlich mit 60 Mützen gestartet. Anfangsbudget, wie gesagt, 5'000 Franken. Wir haben dann einen Shop aufgebaut. Es war eine Plattform, wie war der Name? Ich weiss nicht mehr, die es einfacher ermöglicht, einfache Webshops aufzubauen. Und so haben wir gestartet, schön auf Weihnachten. Und ich mag mich erinnern, als ich dann Nikolas geschrieben habe, kurz vor dem Start, Denkst du, 60 Mützen reichen? Meine Mutter alleine will schon für all ihre Freundinnen und Freunde 30 Stück abkaufen. Da wurde uns bewusst, dass das etwas Größeres werden könnte, auch kurz nach dem Start. Wir waren in ein, zwei Tagen dann ausverkauft. Natürlich alles auf sehr tiefem Level, aber das waren so die ersten Momente, wo wir dann sahen, okay, wow, irgendwie die Leute finden es cool, die finden die Idee cool, einen Baum zu pflanzen. Das Logo, der Baum etc., das Beanie an sich. Das war der erste Moment, wo wir glaubten, wir sollten weitermachen und schauen, was passiert. Wir hatten weder Spuzziness Business Podcastplan, wir hatten weder viel Geld. Ich war am Arbeiten oder in der Schule, er war auch in der Schule. Es war ein Seitenprojekt. Wir hatten nie den Plan, dass wir dahin kommen, wo wir heute stehen. Vielleicht noch zum Baumpflanzen selber. Uns war auch bewusst, wir können das nicht selber machen. und haben da einen Partner gefunden von Nordamerika, One Tree Planter, der auch heute noch einer der grössten Baumpflanzpartner weltweit ist. Die sind ähnlich gestartet wie wir und auch ähnlich gewachsen. Also die gibt es auch nicht viel länger als wir. Und wir dachten einfach, wer findet es schon nicht cool, einen Baum zu pflanzen für ein Produkt, das man kauft. Das war der Hauptgrund, warum wir diese Bäume pflanzen wollten, weil wir der Natur etwas zurückgeben wollten, weil wir selber fasziniert waren von Bäumen und genau diesen Purpose treiben wollten. Genau, so haben wir gestartet. Unsere ersten Beanies, die waren natürlich nicht aus Bio-Baumwolle oder nachhaltigen Materialien, sondern Standard-Beanies, die wir über einen Zwischenhändler sehr günstig einkaufen konnten. Produktion in Asien, Polyester oder Acrylic. Genau. Aber sehr schnell haben wir auch gemerkt, wie wir automatisch eine Community aufbauen, die dann auch kritische Fragen gestellt hat wie, jetzt pflanzt ihr Bäume, aber eure Produkte sind nicht besonders nachhaltig. Und das war der Moment für uns, wo wir dachten, hey, okay. Das stimmt. Wenn wir uns schon für die Natur einsetzen wollen, muss der Kern auch so gerichtet sein. Unsere tiefsten Werte müssen alles, was wir tun, der Natur zuliebe sein. Daher auch die Produktion und Produkt. Wir hatten keine Ahnung. Wir mussten uns auch finden, wo wir uns überhaupt platzieren wollen. Was gibt es überhaupt an Nachhaltigkeit? Was ist nachhaltig? Was nicht? Wir versuchten, uns das selbst zu definieren. Mein Umfeld hat mich gewarnt vor Nachhaltigkeit. Da verbrennt man sich die Finger. Da ist man eine Zielscheibe, egal, was man macht. Wir dachten einfach, wenn es niemand macht, dann kommt es nicht weiter. Darum haben wir gestartet, haben das Ganze auch immer als Prozess gesehen und als Prozess erklärt, was sehr geholfen hat, auch wenn wir nicht perfekt waren von Anfang an. Uns wurde sehr vieles Viele haben das gut geheissen, dass wir noch nicht perfekt sind, aber uns wenigstens Mühe geben, besser zu werden. So ist es eigentlich im Verlauf der letzten sieben Jahre. Wir haben uns in allen Bereichen extrem nachhaltig entwickelt, verbessert, sind in vielen Bereichen auch ein Stück weit Pioniere geworden, weil wir einfach Sachen ausprobiert haben, weil wir auch die Grösse noch hatten, um auszuprobieren. Grosse Konzerne oder grosse Brands haben weniger Die können die kleinen Sachen nicht mehr gut ausprobieren. Dies war ein grosser Vorteil für uns, dass wir neue Materialien sehr, sehr schnell in ein Produkt umwandeln und so auf den Markt bringen konnten, was uns dann eben auch ein Stück weit als Pioniere positioniert hat. Es sind mehr als 2 Mio. Bäume, 2 Mio. 300'000 irgendwas heute. Man hat natürlich all diese Meilensteine gefeiert, den 500'000. Baum hier in unserer Heimat gepflanzt mit grossem Fest und dann auch der Millionste und der Zweimillionste. Das vergisst man manchmal fast. neben all dem, was man eigentlich für die Natur machen möchte. Das sind viele Bäume, eine grosse Anzahl. Ich kann es nicht in Fussballfeldern sagen, aber es sind einige. Und auch vom Umsatz oder der Spende, die wir da gespendet haben, sind es, wir haben es mal so ausgerechnet, mehr als 4% des Umsatzes, was doch nicht so wenig ist im Vergleich zu anderen. Ein Patagonier z.B. hat 1% für die Natur, für die Erde. Ich will nicht sagen, dass wir besser sind als Patagonier, aber für den Gleich, dass 4% eigentlich schon noch viel ist, verglichen mit einem Hudi, der 80 Fr. kostet, ist ein Baum, der für uns einen Dollar kostet, wenig, aber für ein paar Socken ist es doch viel, viel mehr im Verhältnis gesehen. Aber der Baum ist schlussendlich auch ein Zeichen oder Symbol für das, was wir machen. Einen grossen Impact, den wir haben, ist die Community, die wir aufbauen konnten. Den Mindset von nachhaltig handeln, aber auf eine Art, wo nicht jeder perfekt sein muss. Aber wenn viele einen kleinen Schritt machen, dann gibt es doch einen sehr grossen insgesamten Schritt. Das haben wir sehr gut hingekriegt. Viele Leute motivieren konnten, inspirieren konnten, nachhaltiger zu leben, nachhaltiger einzukaufen und sich für die Natur einzusetzen. Ich glaube, da ist der grosse Impact, den wir kreieren konnten. Natürlich auch mit den Bäume pflanzen, aber es ist schon fast sekundär. Werden wir natürlich auch die nächsten Jahre machen. Das ist unser Logo, unsere DNA. Aber da kommt noch viel mehr, was wir dann machen werden. Genau. Vielleicht noch zu den Meilensteinen. Die letzten sieben Jahre waren für mich wie eine Riesenschule. Von einem kalten Becken ins nächste kalte Becken. Meine ersten Angestellten, bevor ich selber überhaupt angestellt war. Ich musste lernen, wie führen, wie mit Mitarbeitenden umgehen, wie man Verträge macht. Wir waren immer zu zweit. Das hat uns mega geholfen. Wir waren ein Team. Keiner von uns war ein Einzelgänger und musste alles selber machen. Wir haben sehr gut funktioniert, weil wir uns sehr gut kennen und uns vertrauen. Er im Marketing, ich im Spuzziness Business Podcast, ich Produkt und Purpose. Wir haben uns machen lassen. Wir hatten bisher in den letzten sieben Jahren kein einziges Mal Streit gehabt. wahrscheinlich eher speziell ist. Klar gibt es mal Differenzen, man wird mal etwas lauter, aber noch nie hätte ich die Schnauze voll gehabt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Das sagt schon vieles über unsere gemeinsame Situation aus. Genau, das waren Meilensteine, vor allem zu Beginn. Die Anfangszeit waren die speziellsten Momente, weil alles das erste Mal war. Das erste Mal vor grossem Publikum zu sprechen, das sind die Momente, von denen wir auch heute gerne noch erzählen. Einer der letzten schönen Momente, du hast es vorhin angesprochen, war sicher das Crowdinvesting. Wir wussten, wir haben eine Community, die wir quasi unbewusst aufgebaut haben, weil wir einfach waren, wie wir sind und uns nicht verstellt haben, transparent gegen aussen Videos gezeigt haben von uns, wie wir Sachen machen. Wir haben uns fassbar gezeigt, auch oft mit Umfragen über Social Media. die Kundinnen und Kunden teilnehmen lassen an Entscheidungen, wenn es um Produkte ging etc. Und so haben wir unbewusst eine riesen Community aufgebaut und das haben wir dann bestätigt bekommen, dass die echt enorm gross und committed ist, als wir dann das Crowdinvesting gemacht haben. Es waren nicht die einfachsten Zeiten für uns, auch finanziell, weil wir eben auch selbst finanziert waren. Ja, die letzten zwei Jahre wirtschaftlich gesehen Das war das Schönste in der Nikin-Geschichte. Wir hatten auch Anfang dieses Jahres eine Kostenstrukturanpassung. Wir mussten mehrere Leute gehen lassen, leider. Das ist schon mal ein Punkt, der sicher einer der wenigen coolen Momente war bei Nikin. Aber ja, wir hatten Mühe mit unserer Liquidität etc. und haben dann dieses Crowdinvesting auch gestartet, um weiterhin zu investieren können, damit wir auch in die Personen, in Expansion ins Ausland investieren konnten. Das war echt krass zu sehen, wie schnell wir sehr viel Geld eingewinnen konnten. Es waren 5 Millionen, die wir innerhalb von 4 oder 5 Wochen über das Crowdinvesting eine Kapitalerhöhung machen konnten. Das waren über 4'000 Leute, die in uns investiert haben. 95% davon haben noch nie eine Aktie zuvor gekauft. Die wollten einfach Part sein von Nikin. Die wollten mehr sein als einfach Kunde, Kundin oder Teil der Community. Denen gehört ein Stück Nikin. Und das ist auch das, was wir so cool finden. das Ganze auch teilen können. Und mit diesen 4'000 Leuten, jede und jeder von denen ist auch ein Stück weit ein Ambassador für Nikin, die einmal mehr von Nikin sprechen und vielleicht auch zu Weihnachten einmal mehr Nikin verschenken. Aber das war für uns eine Bestätigung, dass wir eine starke Community haben und Wir glauben auch, dass heutzutage jeder Brand eine Community braucht, um überhaupt bestehen zu können. Community ist das A und O, glauben wir, und wir sind extrem froh, haben wir diese aufbauen können, pflegen die auch sehr, sehr gut weiter. Wir gehen acht, dass wir für die das Image so behalten können. Es ist eine Verantwortung für uns. Die vertrauen uns. Da müssen wir immer sehr vorsichtig sein und diese pflegen.

Kim Scholze:

Du sprichst in der Firmenvorstellung von Mitinhaberinnen. Magst du konkret teilen, wie kümmert ihr euch um die? Was tut ihr?

Robin Gnehm:

Gerade diese Mitinhaberinnen und Mitinhaber sind ein Teil der gesamten Community. Bei denen melden wir uns regelmässig mit Newslettern. Wir geben z.B. ein Quartals-Update. Jedes Quartal schreiben wir eine Zusammenfassung von unseren Geschäftstätigkeiten. Was läuft, was läuft nicht gut? Was sind Themen, die wir aufnehmen? Auch viele Zahlen, die wir liefern. Erreichen wir unsere Geschäftsziele oder nicht? So Sachen, die eigentlich sonst die grosse Community nicht erfährt, werden da geteilt. Transparenz ist für uns auch schon von Beginn her ein wichtiges Wort und das wollen wir auch hier gegenüber den Crowd-Investoren und Investorinnen geben.

Kim Scholze:

Danke dir. Und du hast jetzt einige Sachen schon angeschnitten, was so besonders schöne Szenen, Momente, Meilensteine waren oder eben auch die schwierigsten. Was gibt es denn noch, was du teilen möchtest? Würdest du dir selber zuhören? Sowohl für Transparenz, aber eben auch für Learning. Was magst du teilen?

Robin Gnehm:

Also ich glaube, generell Learning ist nicht gerade mit einem Meilenstein verbunden oder so, Einfach mal zu fragen, gegen aussen zu fragen und sich nicht darstellen, als man alles wüsste. Sich auch mal ein bisschen zurücksetzen und sagen, keine Ahnung, was das ist oder wie das funktioniert und einfach mal fragen. Das hat uns in den ganzen Jahren viel geholfen. Es gibt oft keine dummen Fragen. Oft sind auch andere froh, dass gewisse diese Fragen stellen, wo man sich vielleicht selber nicht traut, weil es doch oft interessante Fragen sind. Ich glaube, das ist ein Learning. Einerseits sicher einfach fragen, das andere ist das Machen. Wir haben ohne Spuzziness Business Podcastplan gestartet, einfach mal gemacht und geschaut, wie es läuft. Unser Produkt war ein nicht sehr technisches und brauchte nicht grosse Investitionen, um das mal zu starten. Das war für uns möglich, einfach mal zu starten. Ist auch bewusst, wenn man eine Entwicklung hat, eine grössere Entwicklung, auch viel Kosten verbunden, dann muss man andere Wege geben. Da braucht es Spuzziness Business Podcastpläne etc. Bei uns braucht es das nicht. Wir haben Probleme genommen, wo sie kamen und weitergemacht und pragmatisch diese Probleme gelöst. Viele haben gute Ideen, aber machen nichts daraus. Das ist schade. Viele haben auch Angst vor dem Scheitern. Wir haben das Gefühl, zu scheitern, aber schnell zu scheitern und schnell zu lernen. Feedback kam automatisch von der Community, von der Kundschaft. So haben wir uns auch immer verbessern können. Hätten wir nicht einfach gemacht, dann gäbe es uns heute wahrscheinlich nicht. Vielleicht das andere, weil wir beide nicht aus der Branche gekommen sind, anders gedacht oder andere Entscheidungen getroffen, dass wir purer E-Commerce-Brand waren von Anfang an oder vor allem am Anfang. Das war überhaupt nicht üblich. Für uns war klar, dass wir diesen Weg gehen, weil diese Zeit da war für E-Commerce, für Social Media. Wir haben Social Media zu dieser Zeit genutzt, fast kein anderes, viel, viel grösseres Unternehmen in der Schweiz. Wir waren die Einzigen, die so viel Werbung über Social Media geschalten haben. Das hat den Unterschied gemacht. Heute ist es ein bisschen anders. Es ist schwieriger geworden, weil viele natürlich auch diesem Trend gefolgt sind. Ich glaube, es ist wieder der Moment, wo neue Wege gefunden werden müssen. Da muss man einfach offen sein für alles, offen für Tests, offen, um auszuprobieren, um die neuen Wege, die heute funktionieren, zu finden und zu gehen.

Kim Scholze:

Was sind denn die nächsten grossen Schritte? Was sind die nächsten Wege? Was siehst du für Entscheidungen vor dir?

Robin Gnehm:

Es ist aktuell gerade ein grosser Change. Ich glaube, wir haben die Niken-Geschichte 1.0 langsam zu Ende geschrieben. Es ist Zeit, erwachsen zu werden und Niken 2.0 zu schreiben. Da gibt es einige Changes. Einerseits haben wir vor Kurzem entschieden, dass wir einen ersten Flagship-Store öffnen. Bisher hatten wir keinen eigenen Store, nur Pop-up-Stores. Jetzt eröffnen wir einen eigenen Flagship-Store mit Umzug, mit dem ganzen Office. Wir sind hier in einem Industriegebiet seit fünf Jahren, wo wir uns austoben konnten und ohne Regeln alles Mögliche machen konnten. Auch da ist jetzt der Moment, um ein bisschen erwachsener zu werden. Wir gehen in eine etwas grössere Stadt. Wir gehen in ein ganzes Haus, in ein Reihenhaus in der Altstadt, wo wir dann im EEG und ersten Stock einen Store haben und oben die Büros. Allein dieser Schritt, das Erwachsenwerden, wir hatten zusätzlich auch im Zusammenhang mit dem Crowdinvesting einen VR aufgebaut, einen richtig guten VR. Da haben wir zwei Top-Personen, die uns sehr, sehr gut unterstützen und helfen. Und auch personell gibt es da einige Veränderungen, die auf uns zukommen. Ich zum Beispiel selber, war die richtige Person, um Nikin so weit zu bringen, wie sie jetzt ist, mit pragmatischen Ansätzen, mit schnell mal was machen, nicht mega professionell, aber Hauptsache, es funktioniert irgendwie. Da gibt es so viele Personen, die die Sachen besser machen würden als ich. Ich selber bin auch offen oder auch gewillt, für die Firma, mich, meinen Stuhl auch in gewissen Bereichen jemandem zu übergeben, der mehr Erfahrung in der Branche hat, mehr Skills auch. Und aus diesem Rohdiamant von Nikin, den wir jetzt kreiert haben, den zu schleifen und einen echten Brillant zu machen mit einer grossen Zukunft. Ich glaube, dieser Moment ist genau wie jetzt, weil ich auch meine Rolle neu am definieren bin. Ich war CPO seit Tag eins für Produkte zuständig und den Einkauf und habe im Einkauf so viele Dinge weil es irgendjemand machen musste. Aber ich selber sehe mich überhaupt nicht als den Analytiker oder Zahlenmensch. Das braucht es für den Einkauf. Dass da jetzt gewisse Änderungen kommen, an denen wir lange festgehalten haben, ist gut. Ich freue mich darauf. Ich freue mich, dass wir jetzt auch Personen am Suchen sind. Wir sind z.B. einen Creative Director am Onboarden. wollen wir neu einstellen, der dieses ein bisschen verstreute Nikin-Bild ordnen und bereit für die Zukunft machen kann. Ich bin der Visionär. Ich weiss, wo es hingeht mit Nikin. Ich kenne den Brand, ich kenne die Community und alles, aber mir fehlen die Werkzeuge, um den Brand da hinzubringen. Daher freue ich mich, dass es da einige Changes gibt. Das sind sicher die nächsten grossen Schritte. Mal sehen, dann wollen wir vielleicht einen eigenen Shop. einen eigenen Shop auch in weiteren Städten ausprobieren. Das ist sicher Zukunftsziele, aber auch Expansion ins Ausland wieder aufnehmen. Da sind wir momentan auf Sparflamme, aber da ist noch sehr grosses Potenzial in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien. Und genau da wollen wir auch mit den Marketplaces mitspielen und das für uns nutzen.

Kim Scholze:

Spannend. Dürfen wir alle Augen aufmachen und euch begleiten. Was mich noch interessieren würde, bevor wir zu einer Abschlussfragerunde im Podcast kommen, wäre die allgemeine Marktlage. Kannst du uns so ein bisschen abholen, wenn ihr analysiert, auch wenn es nicht nur zahlenbased ist, sondern natürlich auch die vielen Gespräche mit den Community-Members, mit den Menschen, die wir alle so kennen. Was würdest du denn gerade sagen, wie steht Nachhaltigkeit in Bezug auf den Handel, auf den Endverbraucher? Was macht es gerade aus und welche Veränderungen kommen auf uns zu?

Robin Gnehm:

Ja, seit Corona wissen wir, dass wir nicht langfristig planen können. Das ist das einzig Gute. Nicht das einzig Gute, aber ein guter Aspekt. Vor Corona schien alles einfach zu laufen. Alles war planbar, funktionierte, blühte Zeiten. Dann kam Corona und viele weitere Aspekte, die zur heutigen Wirtschaftslage geführt haben. die vor allem für die Fashion-Branche schwierig ist. Ich bekomme fast täglich Newsletter von Insolvenzanmeldungen, Konkurs etc. Da sind wir stolz, sind wir immer noch hier, ich glaube, als Brand. Heute noch gesund da zu sein, kann man froh sein, ist ein Erfolg quasi. Darum ist die momentane Wirtschaftslage echt schwierig, weil man spürt, es ist nicht so viel Geld da, wie es auch schon war. Das merken wir natürlich auch. Wir haben auch in diesem Jahr tiefere Ziele gesteckt, als wir uns wünschen würden. Aber es ist einfach auch realistisch. Weil wir ein nachhaltiger Brand sind. Wenn bei Leuten das Geld knapp wird, dann sparen sie zuerst mal auch bei Kleidern und dann auch noch bei nachhaltigen Kleidern. Das haben wir natürlich auch gespürt. Die letzten zehn Jahre waren so ein Sustainability, Nachhaltigkeitsriesen-Megatrend. In diesem Megatrend gab es viele einzelne kleinere, weitere Trends. Aktuell ist gefühlt, das ist sehr subjektiv aus meiner Sicht, dieser Trend wieder ein bisschen abgenommen. in den letzten ein, zwei Jahren, weil eben auch etwas weniger Geld zur Verfügung steht. Aber nichtsdestotrotz sind wir einen Riesenschritt weitergekommen. Wir werden nie auf das Level zurückgehen als noch vor ein paar Jahren, wo dieser Trend erst gestartet hat. Das ist sicher positiv. Ich glaube, es wird sich irgendwo einpendeln. aber auch mit Kurve nach oben. Ich glaube, es wird wieder zunehmen, sobald sich die Wirtschaft hoffentlich besser erholt und ein bisschen Normalität, wenn es das hoffentlich irgendwann mal wieder gibt, zurückkommt. Für uns ist es kein Problem, Das ist ein Zeichen dafür, dass wir weniger nachhaltig sein wollen. Für uns ist das die einzige Richtung. Wir wollen zirkulär werden. Das ist die Spitze des Berges Nachhaltigkeit in unseren Augen. Denn nur zirkulär ... Zirkuläre Kleidung ist schlussendlich echte Nachhaltigkeit. Alles, was wir bisher gemacht haben, war auch gut. Aber z.B. recyceltes Polyester zu verwenden aus PET-Flaschen, was man vor ein paar Jahren sehr cool und innovativ gefunden hat, weiss man heute. Es war eigentlich Blödsinn, das zu tun, weil es zum Recyceln viel schwieriger wird, Mikroplastik etc. Darum ist Kreislaufwirtschaft die Zukunft und da haben wir sehr, sehr viele Projekte. Wir sehen dieses Jahr jetzt auch als unser Kreislaufjahr, wo wir mit Ocean Safe, einem innovativen Material, entwickelt, in der Schweiz sogar, Kleider machen und da auch drauf setzen. Sprich, wir platzieren da sehr viel Budget, um nachhaltige und zirkuläre Kleider vor allem auch massentauglich zu machen und so eigentlich den Anteil von zirkulären Produkten immer mehr zu erhöhen in unserem Sortiment. Und schlussendlich hoffen wir, also arbeiten wir darauf hin, dass wir 2030 all unsere Produkte zirkulär sind.

Kim Scholze:

Das heißt, ihr macht das mit verschiedenen Partnern zusammen und da ist es dann ja, das eine ist, jetzt erzähl ruhig kurz noch, wie seht ihr Partnerschaften, was den Spuzziness Business Podcast-Transfer betrifft? Und nochmal zurück zu der Fragestellung, das eine, finde ich, ist das Budget der Händler oder deren Verbraucher oder in deinem Fall ja auch DTC. Aber wo siehst du denn gerade das, wenn es nicht nur um den Geldbeutel geht, also wie arbeitet ihr mit euren Community-Members, was Nachhaltigkeit betrifft? Ja, also Partnerschaften ist die eine Frage und die andere Frage ist die Endverbraucher. Also mach eins nach dem anderen, wie du magst. Entschuldige, also die Partnerschaften, da wollte ich darauf hinaus, was du mit Ocean Plastics hast du gesagt? Ocean Safe? Und erzähl kurz ein bisschen, weil das ist ja auch im weitesten Sinne dann der Wissenstransfer. Wo bekommt ihr euer Wissenspool her? Wie baut ihr das auf?

Robin Gnehm:

Partnerschaften sind bei uns A und O, überall, weil wir selber keine Experten sind, wenn es um Materialien, um Innovationen im Produkt selber geht. Aber wir sind die, die es einsetzen können und die dieses Sprachrohr haben, um Materialien gross zu machen. Das ist genau diese Partnerschaft zwischen Oceansafe und uns, die vor einem Jahr oder zwei Jahren gestartet hat und wir auch weiter ausbauen möchten. Weil für sie, sie haben ein Material, das die Welt verändern kann, echt verändern kann. Aber sie haben das Problem, sie werden nicht schnell genug wahrgenommen. Und das ist genau unser Fokus, dass wir Materialien wie diese aufspüren, sehen. Die sind auch auf den Messen, da haben wir die kennengelernt. Und da haben wir die Grösse an Brand, die schnell so Sachen adaptieren kann. Und darum sind wir beide füreinander sehr, sehr wichtige Partner. und profitieren voneinander. Wir bekommen Ihr Material und können uns somit auch als Vorreiter oder innovativer Brand positionieren. Gleichzeitig können Sie Ihr Material bekannt machen. Unser Ziel ist es, solche Materialien gegen aussen zu sharen und möglichst auch andere zu motivieren, andere Brands diese Materialien zu nutzen und so zu Volumen zu kommen, dass diese Materialien auch markttauglich, vor allem vom Preis her, werden. Darum sind da Partnerschaften sehr wichtig. wo alles zusammenspielen muss. Zusammen kommt man weiter als alleine. So sehen wir unsere Produktionspartner. Das sind für uns keine Lieferanten oder Hersteller. Das sind Partner, mit denen man zusammenwächst, auch in schwierigen Zeiten wie Corona. wo man sich gegenseitig unterstützt, wo wir manchmal Bestellungen trotzdem minimieren mussten, weil die Nachfrage einstürzte, aber andererseits trotzdem ihnen in anderen Sachen geholfen haben, wo sie Schwierigkeiten hatten. So sind Partnerschaften rund um Nikin selber sehr wichtig. Da geben wir uns grosse Mühe, diese sehr eng und aufrechtzuerhalten.

Kim Scholze:

Und das ist letztendlich dann auch der zweite Teil der Frage gewesen, wie kommuniziert ihr das denn an die Konsumenten, damit die das zu schätzen wissen? Und das ist dann ja letztendlich auch, wie viel Rolle spielt Nachhaltigkeit im Konsumverhalten? Das ist so.

Robin Gnehm:

Transparenz ist auch da wieder das A und O. Wir gehen unsere Lieferanten besuchen, wir sprechen mit ihnen, wir filmen das. Wir machen sehr, sehr viel Content von behind Nikin, behind the product, um der Aussen-, oder unseren Kunden und Kundinnen aufzuzeigen, was geschieht, was steckt überhaupt hinter so einem Produkt. Und da werden auch die Partnerschaften erklärt. Auch seit mehreren Jahren sind wir komplett transparent, was die Firmennamen betrifft. Wir haben die online auf dem Shop alle aufgelegt. Jeder weiss, wer unsere Produktionspartner sind. Das schafft diese Transparenz schlussendlich und dieses Vertrauen von unseren Kunden. Das ist das Spezielle bei uns. Wir sind nicht der nachhaltigste Brand, aber nicht der konsequenteste. Wir sind sicher gut, wir sind stolz auf das, was wir machen, aber wir werden von der Von Kunden werden wir automatisch als nachhaltigste Brand auch wahrgenommen oder werden auch so positioniert in der Schweiz, weil wir mehr zeigen, viel mehr zeigen als andere Brands und genau auch diese innovativen Materialien voranstossen und so uns auch stückweit Pioniere positionieren und die Leute Unsere Community vertraut uns dadurch. Obwohl diese Community nicht bei jedem Produkt alles hinterfragt, kaufen sie es bei Nikin, weil sie daran glauben, dass alles stimmt. Dieses Vertrauen ist ein sehr grosser Wert, den wir als Brand haben, der nicht selbstverständlich ist und den wir nicht missbrauchen dürfen und wollen, überhaupt nicht. Dass Kunden uns vertrauen. Das zeigt, dass wir einfach durch das Band, durch all das, was wir machen, transparent sind und diese Nähe, diese Antastbarkeit geben.

Kim Scholze:

Das ist wahrscheinlich tatsächlich die entscheidende, wie du sagst, wie ihr aufgebaut habt und was dann auch mit den einzelnen Schritten einhergeht. Ein kurzer Blick auf die Uhr und ich würde dich fragen, ob du bereit bist für ein kleines Frage- und Antwortspiel. Das ist sehr bezogen auf deine persönlichen Erfahrungen und viel davon hast du wahrscheinlich jetzt auch schon geteilt. Aber lass dich überraschen und wenn du bereit bist, würde ich loslegen. Okay, also alle Fragen stehen so ein bisschen unter dem Motto, wie konnte mir das passieren? Also sowohl im positiven als auch im herausfordernden Sinne. Wir starten. Dein lustigster bzw. lieber dein peinlichster Spuzziness Business Podcast Moment?

Robin Gnehm:

Es gab viele lustige Momente. Es ist schwierig, den eigenen herauszuholen. Aber es gab coole Momente. Wir hatten mal einen Outlet-Sale hier vor Ort in unserem Office, wo Kunden echt Schlange gestanden sind und sich Sachen ... noch zu ergattern und plötzlich stand da die Polizei und wir alle schon sehr, sehr nervös, was wir falsch gemacht haben, bis sich dann herausstellte, dass die Polizei eigentlich nur noch auch eine Mütze kaufen wollte und diese Aktion nicht verpassen wollte. Das war sicher ein lustiger Moment.

Kim Scholze:

Dein inspirierendster Moment? Was hat dich auf besondere und nachhaltige Weise geprägt oder inspiriert?

Robin Gnehm:

Wir sind schon mehrmals mit OneTreePlanted besucht und haben da mit ihnen Baumpflanzen gemacht. Baumpflanzungen begleitet und mit ihnen Bäume gepflanzt. Das waren sehr, sehr, sehr inspirierende Momente. Auch mit der ganzen Community, die dann bei diesen freiwilligen Organisationen mithelfen, die Bäume zu pflanzen, mit den Leuten zu sprechen und zu hören, was ihre Motivationen sind, um jetzt extra absichtlich einen Tag frei zu nehmen, um an so Baumpflanzungen teilzunehmen. Das hat mich persönlich sehr inspiriert. Auch die Also diese Organisation, Non-Profit-Organisation, One Tree Planted, mit ihrem Team, mit ihrem Purpose, hat mich immer wieder sehr inspiriert.

Kim Scholze:

Dein Beitrag, die Welt ein bisschen besser zu machen?

Robin Gnehm:

Ich bin nicht materialistisch, sondern sehe den Wert des Lebens in Zeit und was man tut. Ich brauche nicht viel, um zu leben. Ich brauche nur das, was ich wirklich brauche. Ich nehme mir das, was ich wirklich brauche. Dadurch, glaube ich, lebe ich schon ziemlich nachhaltig. Natürlich versuche ich auch, so wenig wie möglich zu leben. zum CO2-Ausstoss beizutragen. Ich habe ein Auto, fahre auch Auto, aber versuche immer wieder, das Velo vorzuziehen. Ich habe fast aufgehört, Fleisch zu essen. Ich esse nur noch sehr selten Fleisch, was ich dann auch sehr, sehr viel mehr schätze. Ich glaube, ich habe einen grundnachhaltigen Lebensstil, würde ich jetzt mal so behaupten.

Kim Scholze:

Deine zuverlässigste Quelle?

Robin Gnehm:

Mein Bauch. Bauchgefühl, das ist etwas, das mich... das mich mein Leben lang begleitet hat, ist nichts, das man in einem CV erwähnen kann. Das hat mich in der ganzen Nickengeschichte begleitet. Viele Bauchgefühlsmomente oder Entscheide, die ich getroffen habe, waren die richtigen. Das bleibt hoffentlich auch so in der Zukunft.

Kim Scholze:

Und möchtest du ein Buch, einen Podcast oder einen Film empfehlen?

Robin Gnehm:

Der hat dir besonders am Herzen. Film? Ich gehe gerne ins Kino und einen Film, den Das Thema, das mir gerade auch in den Sinn kommt, ist Spiracy. So etwas war der Film, der ein sehr guter Film war, weil er einer grossen Menschenmenge die Augen geöffnet hat und sehr viel Impact hatte, glaube ich, bei vielen Leuten, die dann entweder aufgehört haben, Fisch zu essen oder stark reduziert haben. Die Aufschrecken, die die Augen öffnen und die Wahrheit oder die Realität ums Licht bringen, die finde ich extrem spannend.

Kim Scholze:

Und den werden wir in den Show Notes teilen. Und eine letzte Frage aus unserem Frage- und Antwortspiel. Wie kann man mit dir in Kontakt treten?

Robin Gnehm:

Was immer geht, E-Mail, ich bin auf Social Media, natürlich Instagram, da heisse ich Robin Knem, aneinander. Auf LinkedIn natürlich, Robin Knem. Meine E-Mail-Adresse robin.nikin.ch, relativ einfach. Ich muss aber ehrlich sagen, Ich bin nicht wie meine Mitgründer so oft auf LinkedIn wie er. Er ist in der Schweiz einer der Top 10 Mindestens-LinkedInner, glaube ich. Da halte ich mich eher zurück. Ich teile nicht so viel oder nicht so gerne so viel. Ich bin lieber draussen, als dass ich mir die Zeit nehme, um viel zu posten, um mich auf Social Media zu zeigen. Ich mache es ab und zu doch mal, aber da kann man mich sicher finden, mir schreiben und connecten.

Kim Scholze:

Wie gut, dass du dir heute trotzdem Zeit genommen hast, obwohl wir beide nicht draußen sind, was auch besser gewesen wäre, aber dann hätten wir wahrscheinlich zu viel Hintergrundzeug gehabt. Gibt es etwas, was du zum Abschluss noch senden möchtest, was du jetzt quasi noch nicht gemacht hast? Es kann ein Appell sein, es kann eine Bitte sein, es kann ein Aufruf sein, was immer du zum Abschluss sagen möchtest.

Robin Gnehm:

Ich glaube, Aufruf für Gemeinschaft, für zusammen. Zusammen erreicht man mehr. Auch sehen wir andere, die nachhaltig sein möchten, nicht als Konkurrenz, sondern als Pusher und gegenseitig Unterstützer des grossen Ganzen. Denn wir wollen ja schlussendlich, wie wir uns in unserer Vision beschrieben haben, die Natur schützen. Und jeder, der da mitmacht, ist unser Freund. Zusammen kommt man weiter. Das ist sicher ein Appell an alle. Weniger Konkurrenzkampf, mehr zusammen. Auch die kleinen Dinge machen manchmal die grossen Unterschiede. Wir sehen Nachhaltigkeit als einen Prozess, der niemals endet. Wir werden nie da sein, wo wir glauben, jetzt ist alles nachhaltig. Es wird immer weitergehen. Unsere Aufgabe von uns Brands, die Communities haben, die Communities beeinflussen können, ist es, uns weiterzuentwickeln und diese neuen Technologien, neue Wege zu finden, zu gehen, vorzumachen und so einen echten Impact zu haben schlussendlich.

Kim Scholze:

Sehr schöne Schlussquote, die lasse ich einfach mal so stehen. Ich danke dir sehr für deine Zeit und für alle unsere HörerInnen, die das so empfinden wie ich. Das ist so, wie du es auch beschreibst. Man kann sich gar nicht oft genug darüber austauschen, was man gemeinsam verändern kann und wo man darauf achtet. Deswegen teilt gerne die großartigen Wörter von dir und das alles, was wir noch zusammen anstellen können, freue ich mich sehr drauf und schön, dass wir uns gehört haben. Ich wünsche dir einen schönen Tag und bis ganz bald Robin und Grüße an alle in Nikin.

Über diesen Podcast

Kim Scholze ist eng mit der Sport-, Freizeit- und Outdoorbranche verbunden. Für die ISPO hat sie in den letzten fünf Jahren das Outdoor Segment strategisch entwickelt und geprägt. Aktuell bekleidet sie die Stelle der CSMO bei Sympatex und verantwortet dort die Business Development- und die Kommunikationsstrategie für den Nachhaltigkeitsbereich.

Kim greift auf ein umfangreiches Netzwerk mit Entscheidern der Branche zu und lässt die Protagonisten im Sportbusiness Podcast Spuzziness von OUTTRA zu Wort kommen.
Dabei diskutiert sie mit dem Who is Who der Sport- und Freizeitszene über alle Themen, die die Branche umtreiben:

- Welchen Herausforderungen, aber auch Chancen steht das Sportbusiness gegenüber?
- Welchen Einfluss haben Digitalisierung und Innovationen auf Arbeitsweisen und Businessmodelle?
- Welche Risiken gilt es zu beachten?
- Welchen Part übernimmt das immer größer werdende Thema Nachhaltigkeit in all den Aspekten?
- Und welche inspirierenden Geschichten lassen sich dabei erzählen? 

Mit viel Leidenschaft und Know-How geht Kim ins Gespräch mit den Experten und ermöglicht spannende Einblicke hinter die Kulissen.

Kim Scholze is closely associated with the sports, leisure and outdoor industry. Over the past five years, she has strategically developed and shaped the outdoor segment for ISPO. She currently holds the position of CSMO at Sympatex, where she is responsible for the business development and communications strategy for the sustainability area.

Kim has access to an extensive network of decision-makers in the industry and lets the protagonists have their say on OUTTRA's sports business podcast Spuzziness.
In the process, she discusses all the topics that are driving the industry with the who's who of the sports and leisure scene:

- What challenges, but also opportunities, is the sports business facing?
- What influence do digitalization and innovations have on working methods and business models?
- What risks need to be considered?
- What part does the ever-growing topic of sustainability play in all these aspects?
- And what inspiring stories can be told? 

With a lot of passion and know-how, Kim talks to the experts and provides exciting insights behind the scenes.

von und mit Kim Scholze

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